Unseren großen Sommerurlaub haben wir dieses Jahr schon im Frühsommer verbracht und zwar auf Elba – wir haben dort und auf dem Weg dorthin so schöne Unterkünfte und Orte entdeckt, dass ich es Wert finde diese kleinen Entdeckungen aufzuschreiben und zu teilen (am Ende des Beitrags gibt es ein paar konkrete Tips und Empfehlungen).
Da wir nicht recht einschätzen konnten wie stressig die Fahrt mit Kleinkind mit langer Autofahrt plus Fährüberfahrt wird haben wir auf der Hin- und Rückreise jeweils in der Nähe von Florenz Halt gemacht und übernachtet. Bei der Hinfahrt waren wir im Agriturismo Marrucola: die Anfahrt lässt pures Toskana-Feeling aufkommen, die Lage des Anwesens ist traumhaft. Unser Zimmer war im Haus in dem auch die Rezeption und der Weinverkauf des eigenen Weins untergebracht sind und war recht einfach, aber gemütlich und für eine Nacht auf jeden Fall ausreichend. Bei einem erneuten Besuch würde ich ein Zimmer im Haus neben dem Pool buchen, diese sind großzügiger und neuer von der Ausstattung her. Der Pool war für den Anreisetag wirklich praktisch und wir konnten ohne großen Aufwand den Rest des Tages plantschen. Bei der Buchung der Unterkünfte für den An- und Abreisetag habe ich darauf geachtet dass Frühstück und ein Restaurant dabei sind – denn nach der jeweiligen Fahrt mag ich nicht auf die Suche nach gutem Essen gehen müssen sondern die Rahmenbedingungen so einfach wie möglich gestaltet haben. Abends haben wir also im dazugehörigen Restaurant gegessen und den hauseigenen Wein (von dem wir auch ein paar Flaschen mit nach Hause genommen haben) probiert – beides sehr zu empfehlen. In Summe war das schon ein absolut gelungener Reiseauftakt und wir konnten entspannt und zufrieden weiter in die nächsten zwei Wochen starten.
Die Fährfahrt hat sich sowohl bei der An- als auch bei der Abreise als sehr entspannt und viel unstressiger als erwartet herausgestellt. Wir waren beide Male eine Stunde früher da als die Fähre abfahren sollte und wir wurden beide Male innerhalb 10 Minuten auf die Fähre gelotst die schon da stand, obwohl es nicht die Gebuchte war und es jeweils ein Samstag war und der Ansturm schon Urlaubsregion-typisch war! So waren wir bei An- und Abreise eine Stunde früher dran als kalkuliert und hatten überhaupt keine Wartezeiten – das war wirklich easy.
Auf Elba waren wir überrascht wie schnell wir trotz den schmalen und kurvigen Inselstraßen (und trotz ein paar ungeplanter Umwege 😉 ) vorwärts kamen – auf das bezogen waren wir von Korsika einiges gewohnt und hatten uns auf ähnliches eingestellt – aber die Insel ist eben doch winzig im Vergleich zum französischen Nachbar!
Die erste Woche haben wir in Sant‘ Andrea in einem wunderschönen Hotel verbracht – ich wollte unbedingt auch eine Woche Abstand vom alltäglichen Haushalt. Und das tat so gut! Das Hotel liegt am Hang und es ist ein kleiner Fußmarsch durch den hauseigenen Garten und einen Teil des winzigen Ortes bis zum Strand – dafür haben wir extra unsere Trage mitgenommen und so war dieser tägliche Spaziergang kein Problem – sondern sogar eine angenehme kurze Erholungs- und Kuschelphase für Mini. Ein Grund, dass wir uns für dieses Hotel entschieden hatten, war, dass man bei der Halbpension zwischen Mittag- und Abendessen wählen konnte. Die meisten anderen Hotels baten nur Abendessen an und ich konnte schlecht einschätzen ob Mini wirklich abends immer fit genug war noch im Restaurant ein vier Gänge-Menü zeitlich mitzumachen. Mittags auf der Terrasse im Schatten unter der großen Palme zu essen stellte sich dann auch wirklich als entspannt und zu unserem Rhythmus passend heraus. So haben wir ausgeschlafen, vormittags getrödelt, einen Ausflug gemacht oder im Pool geplantscht und spätnachmittags nach Minis Mittagschlaf sind wir erst an den Strand und konnten abends ohne Zeitdruck so lange bleiben wie wir Lust darauf hatten und haben meist im Strandrestaurant, das direkt neben einem kleinen Spielplatz ist, gegessen.
Auf Sant‘ Andrea als Urlaubsort ist unsere Wahl gefallen weil es einen Sandstrand hat und gleichzeit von Klippen und großen rund gewaschenen Felsen, die für Elba ja so typisch sind, umgeben ist. Für Mini ist Sand einfach so schön zum Spielen, ich liebe es aber auch fernab vom Strandrummel auf einem Fels zu liegen und nach Lust und Laune ins Meer zu springen, und hier konnten wir beides haben. Außerdem ist der wunderschöne kleine Strand Cotoncello zu Fuß zu erreichen. Der Weg ist bei sommerlicher Sonne und mit Kleinkind auf dem Rücken schon ein wenig anstrengend und nicht ganz ungefährlich, denn der Weg führt am Meer und den Klippen entlang ein paar Buchten weiter. Aber der winzigkleine Strand belohnte uns für die Anstrengung! Man sollte aber schon trittsicher sein und nicht zu viel Gepäck dabei haben falls man den Weg mit Kleinkind oder Baby geht.
Von Sant‘ Andrea aus haben wir kurze Abstecher nach Marciana Marina (am Markttag) und Poggio gemacht – beides sind kleine Ausflüge wert. Marciana Marina ist sehr lebhaft, was ich aber neben der Ruhe in Sant‘ Andrea sehr genossen habe. Poggio ist traumhaft schön und wunderbar verschlafen 😉 Marciana Alta haben wir nicht besichtigt, würde ich das nächste Mal gerne sehen!
Die zweite Woche haben wir in einem Ferienhaus in Marina di Campo verbracht. Von Sant‘ Andrea aus gibt es drei Routen wie man Marina di Campo erreicht, wir haben uns für die Küstenstraße entschieden und haben immer wieder den atemberaubenden Ausblick genossen. Die Straße führt durch kleine, ansehnliche Orte. Am Meisten hat uns Chiessi gefallen, beschaulich aber ursprünglich kam es uns bei der Durchfahrt vor. Wir werden Elba auf jeden Fall mal wieder als Urlaubsziel auswählen und wir überlegen Chiessi als einen der Standorte zu wählen, falls es dort eine passende Unterkunft für uns gibt. Daneben empfanden wir Fetovaia als nicht so traumhaft wie oft beschrieben, Fetovaia’s Reiz wird vielleicht nur in der Vor- und Nachsaison wirklich sichtbar.
Marina di Campo ist ein wirklich lebhafter Ort , worauf wir uns nach der Ruhe und Beschaulichkeit im Nord-Osten der Insel auch richtig freuten. Unser freistehendes Ferienhaus war großzügig von den Räumlichkeiten und vom Garten her und wir genossen dies sehr nach einer Woche zu dritt im Hotelzimmer und verbrachten viel Zeit in unserem eigenem Tempo im Haus und vor allem im mediterranen Garten. Auch frühstücken und kochen machte nach der Woche Pause im Hotel nun wieder Spass. Der alte Kern von Marina die Campo ist wunderbar zum schlendern, Aperitif trinken und Essengehen. Am weiten und kinderfreundlichen Sandstrand haben wir uns ein paar Tage den Service mit Strandliegen, Sonnenschirm und direkter Bar und Restaurant gegönnt, an manchen Tagen haben wir den freien Strandabschnitt vorgezogen und fanden gerade die Abwechslung angenehm. Wir fanden den Abschnitt beim Strandbad und Restaurant La Lucciola am Schönsten, auch das Restaurant ist wirklich zu empfehlen, wir haben ein paar Mal Minis Mittagschlaf im Kinderwagen genutzt um zu zweit zu essen.
Von Marina die Campo aus haben wir Ausflüge nach Sant‘ Ilario in Campo und Capoliveri unternommen. Sant‘ Ilario ist zwar wunderschön, aber da ein Café, eine Bar oder ein Restaurant fehlen (es gibt nur ein nicht ansprechendes Lokal direkt am Parkplatz) fiel unser Besuch dort relativ kurz aus – falls das aber nicht stört ist der kleine Platz mit Kirche und die Gässchen rundherum auf jeden Fall einen Ausflug wert. Bei einem weiteren Elbabesuch würde ich in dieser Gegend San Piero in Campo besichtigen wollen. Ein Abendausflug von Marina die Campo aus ging nach Capoliveri, auf der Karte sieht es aus als müsste man ein ganzes Stück fahren und etwas Zeit einplanen, was sich aber wieder als unbegründet herausstellte. Und der Ort hat es uns dann wirklich angetan. Klar ist er touristisch, aber auf eine so angenehme Art und Weise, dass wir uns sehr wohlgefühlt haben. Die kleinen Geschäfte, Cafés und Bars sind individuell gestaltet und laden richtig zum bummeln und verweilen ein.
Die zwei Wochen auf Elba waren wirklich abwechslungsreich und wir konnten unsere verschiedensten Bedürfnisse ganz unkompliziert unter einen Hut bringen. Wir haben wirklich genossen, dass alles so nah beieinander ist und die Fahrtzeiten egal wohin so kurz sind. Wir wollen in nächster Zeit auf jeden Fall wiederkommen und weitere Ecken erkunden, Portoferraio, Porto Azzurro und das Capo d’Enfola stehen dann ganz weit oben auf unserer Liste was wir sehen wollen.
Auf der Rückreise haben wir im Agriturismo Ca‘ de‘ Magnani übernachtet das wir auf jeden Fall weiterempfehlen können – das Anwesen inklusive der Zimmer ist wirklich schön und aufwändig renoviert und das traditionelle italienische Abendessen und das einladende Frühstücksbuffet waren wirklich ein wunderbarer Urlaubsabschluss.
Hier noch ein paar Infos:
Unsere Reiseführer waren: Elba aus der Reihe Marian live! und Elba aus dem Michael Müller Verlag
Die Fähre hatten wir direkt über Toremar gebucht und waren sehr zufrieden
Unser Ferienhaus La Casetta nel verde vicino al mare haben wir über Airbnb gebucht
Das Hotel Gallo Nero haben wir per Mail direkt gebucht
Agriturismo Ca‘ de‘ Magnani und Marrucola
Bar Bistro Palma e Boccia in Marciana Marina (Piazza Vittorio Emanuele 5)
Bar Anfiteatro in Capoliveri (Via Circonvallazione)
Strandrestaurant Il Gabbiano in Sant‘ Andrea
Strandbad mit Café, Bar und Restaurant La Lucciola in Marina die Campo